Bedingungsloses Höchsteinkommen?
Geld macht glücklich. Aber gibt es noch ein paar Dinge mehr im Leben? – Zum Beispiel die Carnegie-Hall in New York. Ein Konzertsaal der Extraklasse. Gestiftet von einem knorrigen Mitmenschen, der viel Geld und obendrein ein zündende Idee hatte. Er beschloss sein Vermögen mit anderen zu teilen. Sein Name: Andrew Carnegie. Sohn eines Webers. Schotte aus ärmlichen Verhältnissen. Er wanderte 1848 in die USA aus und wurde dort zum reichsten Mann seiner Zeit.
Sein Vermögen machte er mit Stahl. In der Region Pittsburgh, heute Stammland der treuesten Trump-Wähler. Dort betrieb er mehrere hochrentable Werke. Der Eisenbahnbau ließ ihn unvorstellbar reich werden. Im Alter von 64 Jahren setzte sich der Stahl-Tycoon zur Ruhe. 1889 veröffentlichte er sein Vermächtnis, das „Evangelium des Reichtums“. Dort heißt es: „Wer reich stirbt, stirbt in Schande.“
Carnegie gründete Hilfsorganisationen für Bergbaukumpel, finanzierte Stiftungen für Friedensarbeit, unterstützte Bibliotheken und soziale Projekte. Seiner schottischen Heimatstadt Dunfermline stiftete er einen Bürgerpark mit Botanischem Garten. Carnegie war der einzige Großunternehmer, der für die American Anti-Imperialist League offen gegen Kolonialkriege eintrat.
Mittlerweile haben sich über Hundert Superreiche in der Initiative „The Giving Pledge“ dazu verpflichtet, mindestens die Hälfte ihres Vermögens an die Allgemeinheit zurückzugeben. Mit dabei: Bill und Melinda Gates, Warren Buffet und als einziger deutscher Milliardär der SAP-Mitbegründer Hasso Plattner. Bekannt geworden als Finanzier des Barberini-Museums in Potsdam. Aber reicht das?
Eine Volksweisheit sagt: Du kannst Dir das beste und exklusivste Bett kaufen. Den ruhigen Schlaf nicht. Weil immer mehr Menschen immer schlechter schlafen, weil steigende Mieten und sinkende Kontostände die Nachtruhe rauben, gilt das bedingungslose Grundeinkommen als das Projekt der Zukunft. Das Versprechen: Tausend Euro für jeden Bürger. Ohne Prüfung, ohne Ansehen der Person. Diese Mindestsicherung, sagen Experten, wird kommen. Die Frage sei nicht mehr ob sondern wann.
In der Bibel heißt es: „Gott nährt die Spatzen und kleidet die Lilien.“ Für alle werde gesorgt, niemand bleibe zurück. Dieser fromme Wunsch bedarf jedoch zwingend einer irdischen Grundlage. Das wusste der knallharte Geschäftsmann Andrew Carnegie. Deshalb erklärte er in seinem Gospel of Wealth, seinem Evangelium des Reichtums. „Geben ist seliger als nehmen.“ Ein bestechend einfacher Gedanke, der doch so schwer umzusetzen ist.