Archive for : Mai, 2022

Als die Queen Schiller besuchte

24. Mai 1965. Ein Tag, den ich nie vergessen werde. Es ist bedeckt und leicht regnerisch, als meine Mutter und deren Freundin mit mir, dem siebenjährigen Steppke, zur Protokollstrecke Stuttgart – Ludwigsburg – Marbach eilen. Die Queen ist in Deutschland. Welch ein Glanz! Was für ein Ereignis! Ich habe Herzklopfen und zwei selbst gebastelte Union Jack-Fähnchen dabei. Die will ich begeistert schwenken, wenn sie im offenen Mercedes S 600 Pullmann auf ihrem Weg zur Schillerstadt Marbach vorbeikommt. Das muss man sich vorstellen: Queen Elisabeth II aus dem Hause Windsor und Prinz Philip Herzog von Edinburgh bei uns! Höchstpersönlich. Auf ihrer ersten Deutschland-Reise nach dem Krieg. Eine Premiere. Das Königspaar aus dem Vereinten Königsreich beehrt für elf Tage unser besiegtes, westliches Wirtschaftswunderland. Ich bin mehr als mächtig aufgeregt.

 

24. Mai 1965. Queen Elisabeth II im offenen Mercedes auf ihrem Weg durch Stuttgart.

 

Lange vor dem angekündigten Termin stehen wir auf der „richtigen“ Straßenseite, an der die Queen am besten zu sehen sein soll. Sie wird hinten rechts sitzen, heißt es, ihr Gemahl Prinz Philip auf der linken Seite. Eine große Menschenmenge ist zusammengelaufen. Alle sind aufgekratzt, schnattern fröhlich. Die Polizei räumt eine breite Gasse frei. Das Warten gerinnt zu einer gefühlten Ewigkeit. Aus Minuten werden Stunden. Da heißt es, die Queen verspäte sich. Gerüchte verbreiten sich. Der 39-jährigen sei angeblich unwohl geworden, weiß jemand, oder die Luxuslimousine sei stehengeblieben. Kaum vorstellbar, aber dieses Gerücht sollte sich später bewahrheiten. Der schwere Mercedes Pullmann versagte in Stuttgart den Dienst. Er musste unter dem Gejohle der Zuschauer von den Chauffeuren angeschoben werden. Welch ein Schmach in der stolzen Wir-sind-wieder-wer-Daimlerstadt!

 

1965. Mit sieben Jahren wollte ich die Queen sehen.

 

Plötzlich kommt Bewegung in die Menge. „Die Queen kommt!“, ruft ein Mann, der hinter uns auf einer Leiter steht. Die Menschen rufen wie auf Kommando Hurra. Ich stehe als kleiner Bub in Sonntagsstaat mit meinen Fähnchen bereit für den großen Augenblick. Da drängelt und schubst jemand. Meine beiden Wachsstift-bemalten Union Jack-Fahnen fallen auf das Straßenpflaster. Um Himmels willen! Die Jubelschreie steigern sich zu einem Orkan. Ich versuche im nervösen Gedränge meine Fähnchen zu retten, als ich das Brummen der Motoradstaffel – meine Mutter nannte sie „weiße Mäuse“ – und den tiefen Sound der schweren Mercedes-Limousinen höre. Als ich wieder aufrecht stehe und gleichfalls meine Fähnchen schwenke, ist der Pullmann-Mercedes mit der Queen längst vorbei. Ich sehe nur noch schwarze Begleitfahrzeuge von hinten. Unfassbar.

 

Eine Viertelstunde, nachdem ich die Queen verpasst habe, gelingt einem Amateurfotografen in Marbach diese Aufnahme. Die Queen in Schillers Geburtsstadt. Leserfoto Jones.

 

Meine Mutter lacht. Sie strahlt vor Glück. „Ich habe sie gesehen. Sie hatte einen gelben Hut und ein gelbes Chrysanthemen-Kleid an“. Chrysanthemen sind mir in diesem Moment historischen Versagens schnuppe. Ich war bei der Queen und habe sie verpasst. Schlimmer noch:  Meiner Tante gelang 1965 ein Schwarz-Weiß-Foto. Unscharf ist die Queen im Fond zu erkennen. Auch dieser Beleg, dass die Queen bei uns vorbeikam, ist verschwunden. Was ich im siebzigsten Dienstjahr der Queen noch erwähnen möchte. Sie hat sich für den Dichter Schiller, den ich verehre, zehn Minuten Zeit genommen. Sie studierte einige Handschriften, staunte über die bescheidene Küche. Sie lobte den guten Zustand von Schillers Geburtshaus. Kein Wunder. Die Marbacher hatten das Haus komplett renoviert und aufgehübscht. Geschmückt mit Chrysanthemen-Sträußen. Gelb wie Hut und Kleid der Queen, die ich an diesem Mainachmittag des Jahres 1965 verpasst habe.

 

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Achtung! „Germany Calling“  

Propaganda gehört zum Leben. Propaganda kann vieles bewirken. Heute wie damals. Manchmal wirkt Propaganda sofort, meistens jedoch entwickelt das Dauerbombardement toxische Langzeitwirkung. Der Satz: „Der Jude ist schuld!“ gehörte zum Instrumentenkasten der deutschen NS-Propaganda. Genau wie „Swing tanzen verboten“. Ein Kulturkampf der Nazi-Zeit. Jazzmusik galt als undeutsch und war den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge. Bereits 1932 erließ Volksbildungsminister Wilhelm Frick den Erlass „Wider die Negerkultur für deutsches Volkstum“.  Jazz, also „Negerkultur“ war in Thüringen von nun an offiziell verboten, obwohl sich einige Wirte trauten, das Gesetz zu unterlaufen. Swing war in jenen 30er und 40er Jahren Popmusik. Swing war tanzbar und äußerst beliebt bei der Jugend.

Das Swing-Verbot war ernst gemeint. Freunde der US-Tanzmusik wurden als „Swing-Heinis“ beschimpft oder sogar verprügelt. Ab Oktober 1935 durfte die „entartete anglo-jüdische Seuche“ in den Radiosendern des Dritten Reichs nicht mehr gespielt werden. Nun gab es im ganzen Land ein offizielles „Verbot des Nigger-Jazz für den gesamten deutschen Rundfunk“. Das Schild „Swing tanzen verboten“, das viele kennen, ist allerdings eine gut gemachte Fälschung. Das Schild gab es nicht. Es war die Idee eines Grafikers in den siebziger Jahren, der den Umsatz für eine neue Jazzplatte ankurbeln wollte.

 

 

Während Swing-Größen wie Coco Schumann ins KZ deportiert wurden, gründete Joseph Goebbels 1939 eigens eine staatlich finanzierte Swing-Band. Es war die Einzige in Deutschland, die erlaubt war. Eine streng geheime Band für den Deutschlandsender, um westliches Publikum gezielter ansprechen zu können. So entstand die Propaganda-Swingband Charlie and his Orchestra. Bandchef war Lutz Templin und Sänger Karl „Charlie“ Schwedler gab der Combo ihren Namen. Die Band trat nicht ein einziges Mal öffentlich auf. Die Musiker spielten über 270 Schallplatten ein.

 

Mitglieder von „Charlie and his Orchestra“ nach der Evakuierung aus Berlin an den Reichssender Stuttgart, 1944

 

„Germany Calling“ hieß es seit Hitlers Kriegsbeginn auf Kurzwelle: Cooler Swing aus Deutschland gewürzt mit tumber NS-Propaganda. Bei dir war es immer so schön oder Songs wie I hear music sollte Menschen in Feindesländern für deutsche Kriegsziele begeistern. Der Sound der Band klang durchaus so professionell wie in US-Produktionen. Doch der ungelenke Gesang von „Charlie“ fiel auf. Der Mann war im Hauptberuf Sachbearbeiter im Auswärtigen Amt für Feindpropaganda. In holprigem Denglisch agitierte er mit Hilfe umgetexteter Songs gegen „jüdischen Kulturbolschewismus“ und die „Angloamerikaner“ in Washington und London. Im Visier besonders Winston Churchill. Textprobe Charlie: „The man with the big cigar, who´s the best friend of the USSR”.

 

 

 

Das war Goebbels Plan: Mit Bebop in den Blitzkrieg. Mit amerikanischem Swing zum deutschen Endsieg. Für Musiker war die Mitgliedschaft im Charlie-Orchester lukrativ. Es gab ordentliche Honorare, dazu coole Musik, vor allem aber die Dienstbefreiung von der Front. Je länger der Krieg dauerte, desto internationaler wurde das Ensemble. 1943 musste das Berliner Orchester wegen der Bombenangriffe zum Reichssender Stuttgart verlegt werden. Der Propaganda-Erfolg der Goebbels-Swing-Truppe jedoch blieb bescheiden. Vielmehr entwickelte sich in vielen besetzten Ländern der Swing zum Symbol des Widerstands.  Viele in Europa bevorzugten den echten Swing, nicht den Propaganda-Swing aus dem Land des Stechschritts und der Durchhalteparolen.

 

 

Swing-Legende Coco Schumann hat die Nazi-Schreckensorte Theresienstadt und Auschwitz nur dank seiner Musik überlebt. Von dem großartigen Gitarristen ist ein wunderschönes Zitat überliefert. „Wer den Swing in sich hat, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren“.

Let´s swing. Der beste Impfstoff gegen Pandemien und Potentaten aller Art.

„Vergangenheit ändert sich ständig“

Zwei Tage vor seinem Überfall auf die Ukraine kündigte Wladimir Putin seine „Befreiungsaktion“ verklausuliert an. Das Brudervolk sei vor dem „Nazismus in Kiew“ zu retten. Putin benutzte ein altes Radio-Eriwan-Bonmot aus Sowjetzeiten. „Die Vergangenheit ändert sich ständig“.  So rechtfertigt der Kreml-Chef seinen Feldzug gegen den Westen auch mit der Vergangenheit. Die Ukraine sei russische Erde. Er beschwört den Mythos der Sowjetunion, den „Großen Vaterländischen Krieg“ gegen Adolf Hitler, den selbsternannten „Größten Feldherrn aller Zeiten“. An dessen Erbe arbeiten sich die Deutschen bis heute ab. Der II. Weltkrieg unserer Eltern, unserer Väter und Großväter. Man könnte meinen, zu diesem Thema sei alles gesagt, geschrieben und gesendet worden. Irrtum.

Alles, was wir nicht erinnern“, heißt ein stilles, großartiges Reisebuch, das in die Vergangenheit von Christiane Hoffmann führt. Die Journalistin begibt sich auf die Spuren ihres Vaters Walter, der im Januar 1945 als neunjähriger Junge mit seinem gesamten Dorf vor den Russen gen Westen flüchtete. „Zu Fuß? Zu Fuß. – Allein?“ Allein.“  Die meistgestellte Frage an die Wanderin auf ihrem 550 Kilometer langen Fußweg, der dem Weg des Flüchtlingstrecks ihres Vaters folgt. Vom heimischen schlesischen Rosenthal (heute das polnische Rózyna) bis nach Klinghart bei Eger (heute Cheb). Dort strandete der Elendszug im März 1945 im damaligen Sudetenland, heute Tschechische Republik. Die Rosenthaler sind kleine Sandkörner im Treibgut des großen Hitler-Verbrechens.

 

Christiane Hoffmann auf den Spuren der Flucht ihres Vaters. Foto Wikipedia

 

Was Hoffmann auf ihrer beschwerlichen Wanderung erlebt, ist so spannend wie erhellend zugleich. Sie merkt rasch: Die Narben des Krieges sind keineswegs vernarbt. Im Heimatdorf ihres Vaters im heutigen Rózyna leben seit drei Generationen einst aus einem Dorf im Gebiet Lemberg umgesiedelte Bauern, damals UdSSR, heute Ukraine. Seit Ende Februar 2022 Kriegsgebiet. Das Ende des II. Weltkrieges löste 1945 in Europa eine riesige Völkerwanderung aus. Allein vierzehn Millionen Deutsche sind geflüchtet oder wurden verjagt. Wichtig ist, was Hoffmann notiert: Alle haben am Krieg gelitten. Deutsche, Russen, Ukrainer, Polen, Tschechen und viele mehr. Keine Familie, in der „niemand ermordet, verschleppt, gefallen, enteignet, vergewaltigt oder vertrieben“ worden ist.

 

 

 

Die intensive Nähe zu ihren Zufallsbekanntschaften ist die Stärke des Buches. Christiane Hoffmann drängt sich nicht auf. Sie hört zu. Sie erfährt, dass fast niemand etwas von einem deutschen Flüchtlingstreck aus Rosenthal weiß. Die Orte sind geblieben, die Spuren ihres Vaters jedoch verwischt. Die Traumata des Krieges platzen sofort auf, wenn gezielt nachgefragt wird. Hoffmann: „Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl. Häuser sind fest, sie bleiben. Menschen kommen und gehen, werden vertrieben. Menschen kann man umsiedeln“. Auf ihrem langen Fußmarsch genießt sie im Sommer Pflaumen und Mirabellen, die nach Kindheit schmecken. Sie pflückt „die sonnenwarmen Früchte, sie sind weich und schmecken süß wie Kompott“. Im Winter kämpft sie gegen Wind, Eiseskälte und gegen das Aufgeben. Christiane Hoffmann hält durch.

 

Brandenburger Tor am 23. Februar 2022 abends. Wenige Stunden später beginnen Panzer, Geschütze und Granaten zu sprechen. Es herrscht wieder Krieg, Leid und Vertreibung in Europa.

 

Hoffmanns Fazit: „Nichts ist vergangen. Die Geschichte ist wie ein Teig, aus dem sich formen lässt, was man will. Alle wollen Opfer sein, Helden oder Opfer, nur nicht Täter“. Hoffmann zieht eine weitere Schlussfolgerung: „Wir Deutschen glauben, dass uns der Geschichtskrieg nichts angeht, den sie im Osten entfesseln. Wir glauben, die Vergangenheit sei vergangen und die Geschichte Geschichte. Wir glauben, dass wir sie aufgearbeitet haben und deshalb nun fein raus sind“. Noch ein Irrtum! Warum nichts vorbei ist, zeigt uns Christiane Hoffmann eindrucksvoll auf. Ein Buch, das ich verschlungen habe. Sehr empfehlenswert!

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Eine Russland-Reise

Ein renommierter Berliner Maler und ein bekannter Schriftsteller reisen für fünf Monate nach Russland. Der Künstler George Grosz will selbst herausfinden, was es mit dem neuen Riesenreich auf sich hat, wie die junge Sowjetunion einen „neuen Menschen“ hervorbringen will. Reiseauftrag: Martin Anderson Nexö soll ein Buch über Russland schreiben und George Grosz die Illustrationen übernehmen. Ihre Reiseroute führt sie über Finnland nach Leningrad und Moskau. Sie erhalten die Ehre einer Audienz im Kreml bei Wladimir Iljtsch Lenin.  Sie treffen auch mit Leo Trotzki zusammen. Doch die Reise nach Russland führt zum offenen Streit zwischen Grosz und Nexö. Das geplante Buch wird nie erscheinen. Die Reise war vor genau 100 Jahren

 

George Grosz. Die Stützen der Gesellschaft. 1926

 

Der gebürtige Berliner Grosz gilt als der genaueste Chronist der wilden Weimarer Jahre. Nach dem I. Weltkrieg tritt der Maler 1919 der KPD bei. Nach einem kurzen Gastspiel als Dadaist streitet er künstlerisch für einen neuen linken Klassizismus. Kernpunkte sind Kollektivität statt Individualismus, Ordnung statt Anarchie, Tradition statt Kunstfeindlichkeit. Seine Russland -Reise verstört ihn. Der Individualist Grosz will nicht Opfer seines politischen Dogmas werden. Für ihn als unabhängigen Künstler ist das Leben in einer normierten Gesellschaft eine absurde Vorstellung. Er möchte kein Kulissenmaler sein, der planmäßig Auftragskunst abliefert – nach der Lenin-Formel „Kommunismus ist gleich Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“.

 

„Der Überfall“ von 1912. Der frühe Grosz, als er noch Georg Ehrenfried Gross hieß. Im I. Weltkrieg gab er sich 1916 den Künstlernamen George Grosz.

 

Er bricht mit seinen eigenen Illusionen und tritt 1923 wieder aus der KPD aus. Die Russland-Reise hat ihm die Augen geöffnet. Grosz bleibt sich jedoch treu. Die herrschenden Verhältnisse im eigenen Lande kritisiert er scharfsinnig in Wort, Bild und Karikaturen, auf Theaterbühnen und in Zeitschriften. Grosz: „Der Mensch ist nicht gut, sondern ein Vieh. Die Menschen haben ein niederträchtiges System geschaffen – ein Oben und ein Unten. Einige wenige verdienen Millionen, während Abertausende knapp das Existenzminimum haben. In Südamerika heizt man die Lokomotiven mit Korn, in Russland sterben Viele. Viele vor Hunger.“

Was kann Kunst, was soll sie? Antwort Grosz: „Da wird von Kultur geredet und über Kunst debattiert – oder ist vielleicht der gedeckte Tisch, die schöne Limousine, die Bühne und der bemalte Salon, die Bibliothek oder die Bildergalerie, die sich der reiche Schraubengroßhändler auf Kosten seiner Sklaven leistet, ist das vielleicht keine Kultur? Was hat das aber nur mit „Kunscht“ zu tun? Eben das, dass viele Maler und Schriftsteller mit einem Wort fast alle die sogenannten „Geistigen“ diese Dinge immer noch dulden, ohne sich klar dagegen zu entscheiden. Heute, wo es gilt, auszumisten! …wo es gilt, gegen all diese schäbigen Eigenschaften, diese Kulturheuchelei und all diese verfluchte Lieblosigkeit vorzugehen. Es herrscht der Glaube an die alleinseligmachende Privatinitiative. Diesen Glauben mit erschüttern zu helfen, und den Unterdrückten die wahren Gesichter ihrer Herren zu zeigen, gilt meine Arbeit“.

 

„Siegfried Hitler“. 1923. Mit dieser Karikatur zog sich Grosz  den Hass von Adolf Hitler zu.

 

Ein Jahr nach der Russland-Reise karikiert George Grosz den damals unbekannten Münchner Bierkeller-Redner Adolf Hitler: als Siegfried, der sein Volk in den Untergang führt. Hitler erklärt den Maler zu seinem Intimfeind. George Grosz kann sich kurz vor der NS-Machtergreifung im Januar 1933 nach New York retten. In der USA – seinem Sehnsuchtsland – ist seine Arbeit nicht mehr gefragt. Er fühlt sich als Exil-Künstler überflüssig, seine Existenz ist gefährdet. George Grosz stürzt sich in Alkohol, leidet an Depressionen. Erst 1959 kehrt er nach Berlin zurück. „Einer der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts“, so Kurator Grosz-Kurator Pay Matthis Karstens, ist selbst in seiner Heimat nahezu vergessen. Er stirbt im Alter von 65 Jahren sechs Wochen nach seiner Rückkehr im Treppenhaus seiner neuen Wohnung am Savignyplatz.

 

George Grosz. Mann mit Zigarre.

 

Mehr im neuen Privatmuseum im „Das kleinen Grosz-Museum“. Berlin. Bülowstraße 18. Ab 15 Mai 2022 geöffnet. Sehr empfehlenswert!