Eine Auswahl aus Leserreaktionen. Viele wollen anonym bleiben. (2008 – 2013)

„Hopefully a US publisher will be wise enough, someday, to publish „Verrat verjährt nicht“ in English.  It’s chilling how the Stasi was able to control society.  More people need to be made aware of the tactics they used.“

Al Vybiral, Wahoo, Nebraska

 

„Ihr ‚Ringen um den richtigen Ton‘ hat mich ihr Buch in einem Atemzug (bei einer 87jährigen schon etwas schwächlich) lesen lassen, obgleich es mich und meine Auseinandersetzungen mit der NS-Geschichte, bzw. erst ansatzweise von West/Ost-Begegnungen, kaum zu betreffen schien. Aber Ihr Buch betrifft vielmehr als das Titel-Thema, ja es könnte Grundlage werden für ganz neue Gesichtspunkte der öffentlichen Vergangenheitsdiskussion, an der ich mich seit mehr als 30 Jahren beteilige. (…)
Denn mich bewegt seit 1989 der Wunsch, den damaligen Bürgerrechtlern in der DDR (und nicht nur diesen!) mögen einige der Erfahrungen von uns Überlebenden des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus erspart bleiben; zumal, wenn aus Überzeugung auch „Normalbürger“ zwischen allen Stühlen sitzen.“

Anna Sabine Halle, Großnichte von Otto Lilienthal, NS-Widerstandskämpferin

 

„Mich hat das Buch begeistert: es ist nah an den Menschen – ohne zu moralisieren – . Es beschreibt Menschen, die suchen oder verführbar sind aus den unterschiedlichen Gründen   … und irgendwo findet man sich auch selber ein bißchen wieder.“

Michael Hillmann, Schortens

 

„Ich möchte mehr über Machenschaften in meiner Familie wissen. Da hat die Stasi mitgewirkt. Da ist vieles noch verborgen.“ Ob ich helfen könne. Als Journalist. Oder ob er sich bei der Behörde als Hobbyjournalist ausgeben solle. Ich verweise ihn an den zuständigen Landesbeauftragten.

Leser aus Dresden

 

„Außenstehende sehen nur die Schattenrisse derer, die weder Schuld noch Reue spüren und heute, die in der Mielkemühle verübten Taten als Ehrendienst verkaufen. Ihre Strukturen zerbröseln, aber mein enteignetes Eigentum – Werkzeug, gesammelte Arbeiten, auch mein Elternhaus – ging an Stasileute und ihre Erben, eben weil ihre Strukturen noch in diversen Ämtern wirksam sind. Da frag ich, wo leben wir heute? Im Krieg lebten wir in „Meuchland“, dann in SED-„Deuchtland“ und heut? etwa in „Heuchland“ oder „Täuschland“? Meine Lebensgeschichte war jedenfalls kein Kindermärchen. Ohne Schulabschluss fand ich mein Berufsleben allein, verlor es aber als Dissident; wie mein Vater 1942 sein Leben verlor.“

Hans Georg Urbschat. Lehrmittelgestalter, Grafiker, Raumfahrtjournalist, Briefmarkengestalter und Erfinder. – Gründungsmitglied der „Deutschen Astronautischen Gesellschaft  der DDR“

 

„Verblüfft muss ich also jetzt feststellen, dass der „Meisterspion von Dresden“ mir das Überleben in den Jahren der Wende, wo für freischaffende Künstler der ehemaligen DDR die gesamte Infrastruktur zusammengebrochen  war, doch ein wenig erleichtert hat.  Dass er mich und meine Familie möglicherweise (oder vermutlich) auch „nebenberuflich“ auswertete, davon war ich weniger geschockt, als von der „Betreuung im guten Sinne“. Persönlich „betreut“ wurde ich und meine Familie seit den siebziger Jahren reichlich und durchaus nicht immer „im guten Sinne“. Doch das ist eine andere Geschichte, die noch nicht geschrieben ist und vielleicht nie geschrieben wird.“

Aini Teufel. Künstlerin. Dresden

 

„Jetzt endlich komme ich dazu das Buch zu lesen….es ist super spannend!!! Und es ist einfach unglaublich, was man da zu lesen bekommt. Die Frau, die das in einer Nacht durch hatte, kann ich gut verstehen.“

Nadja Deckers. Berlin

 

„Das Buch hat einen „warmen“ Schreibstil. „Man“ (auch Frau) liest allein schon deswegen die Texte gerne. Es beschreibt sehr genau ohne langatmig und verwirrend zu wirken. Ich kann mich gut in die Personen hineinversetzen. Z.B. kommt bei der Meisterspionin aus Leipzig sehr deutlich die eigene Zerissenheit zum Ausdruck und man versteht ihre ursprnglichen Motive. Ganz toll! Und ganz wichtig: Das Buch moralisiert nicht! Soweit die Kritik eines Lesers.“

Klaus Schneider. Berlin

 

„Nun habe ich es also erst vor wenigen Tagen geschafft, die erste Seite aufzuschlagen und in die Welt von denjenigen Menschen einzudringen, die andere hintergangen haben oder hintergangen wurden. Ich konnte es schon bald nicht mehr aus der Hand legen. Nicht nur haben mich die einzelnen Lebensgeschichten der Protagonisten fasziniert – wenngleich dies ein ambivalentes Wort für die Realitäten sind, die das Buch beschreibt -, es war auch die Frage danach, was Verrat bedeutet und wie er einen Menschen (vor allem wohl die Opfer) sein Leben lang begleitet, die mich bei diesem Buch in einen Sog gezogen hat. Vielleicht ist es gerade die Tatsache, dass letztendlich die Frage nach einer Motivation oder einer Erklärung, warum jemand einen anderen geliebten oder befreundeten Menschen verrät, nie zu einem Abschluss kommen kann, die so bewegend ist.  Das Buch ist sehr eindringlich in seinem Blick und gerade in seiner zurückhaltenden Sprache auch sehr berührend.“

Sarah Hofmann. Berlin

 

„Was ich gesehen (und natürlich bei der Lesung in Halberstadt gehört habe), gefällt mir in seiner nüchternen und doch warmherzigen Art, mit der das Buch dem Gegenstand gerecht zu werden versucht. Das ist wohltuend, denn es gibt viel Geschrei rundherum. Zudem liest es sich auch noch gut – will meinen, die Sprache klingt im Kopf gut, alles ist flüssig, da habe ich ein Gespür als Musiker…“

Ralf Hoyer. Berlin

 

„Ich war beides. Erst Opfer, dann Täter. Als Lehrer musste man das. Ich habe mich öffentlich in der Geschichtswerkstatt Jena gestellt, vor dreihundert Leuten, aber das hat keinen wirklich interessiert. Nur die wirklichen Opfer verstehen mich. Wenn Sie weiter Interesse am Thema haben, stehe ich zur Verfügung.“

Leser aus Jena

 

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