Der kleine Unterschied

Es gibt viele kleine, feine Unterschiede zwischen Mann und Frau. Der deutsche Durchschnittsmann trinkt im Jahr 20,4 Liter Alkohol, die deutsche Frau nur 8,9 Liter. Er verdient in der Stunde 19,84 Euro im Schnitt, sie exakt 15,56 Euro. Das Gehirn des Mannes wiegt 1.375 Gramm, das einer Frau 1.245 Gramm. Sind Männer deshalb klüger? 80 % der Männer geben an beim Sex zum Orgasmus zu gelangen. Nur 33% der Frauen tun dies. Sind sie einfach nur ehrlicher?

Das ewig junge Spiel um geheime Leidenschaften und Sehnsüchte erlebt gerade ein mediales Festmahl. Fifty Shades of Grey ist der Bestseller der westlichen Welt. Das Buch wurde angeblich rund um den Globus einhundert Millionen Mal verkauft. Die Käufer sind vor allem Frauen, heißt es. Auch bei der Weltpremiere in Berlin überwiegen im Zoo-Palast auffallend hübsch herausgeputzte junge Damen. Die Männer halten sich zurück und genießen offenbar im Stillen. Woran liegt´s

Fifty Shades erzählt die Geschichte der kleinen Literaturstudentin Anastasia Steele, die dem schnöselige Milliardär Christian Grey verfällt. Sie ist jung und hübsch. Hinzu kommt eine Prise aus Naivität, Bodenständigkeit und Schlagfertigkeit. Der Upper-Class-Mann hingegen ist unendlich reich, cool und arrogant. Aber unfähig zur Liebe. So regiert die Peitsche. Ein postmodernes Aschenputtel-Märchen.

Bei der Berliner Premiere wird das kleine Mädchen, die Hauptdarstellerin Dakota Johnson wie ein Superstar zelebriert. Die 25-jährige erfüllt mit Ponyfrisur, rotem Lippenstift und einem gewagten Ausschnitt alle Jungs- und Mädchenträume. Der Film zeigt zwei Stunden lang Flirts, Stellungen verschiedenster Art und als Höhepunkt Gymnastik im Dark Room des armen Reichen. Das Ende wird politisch höchst korrekt erzählt. Die freizügigen Szenen werden von Osnabrück bis Oklahoma-City vom Publikum genossen werden. Fifty Shades hat das Zeug, den Blockbuster Harry Potter in den Schatten zu stellen.

Es lebe der kleine Unterschied. Erfolgreiche Männer brauchen den Schmerz, um Lust zu empfinden. Frauen fügen sich. So ist die Botschaft. Hollywood inszeniert und verkauft wieder einmal erfolgreich Gefühle. Das Ziel des Daseins ist die Unterwerfung, die ewige Lust verspricht, wie schon Friedrich Nietzsche hoffte. Nietzsche? Das war ein Philosoph. Der Mann mit der Peitsche. Unterwerfung bedeutet übrigens übersetzt Islam.

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