Es ist wieder Krieg in Europa. Diesmal haben die russischen Streitkräfte unter Putin das Völkerrecht gebrochen und die Ukraine überfallen, um sie „zu befreien“. Vor 77 Jahren kamen die Russen tatsächlich als Befreier. Anfang April 1945 kehrte der Krieg nach Berlin zurück, wo er von Hitler vom Zaun gebrochen wurde. Die Rote Armee setzte zur Entscheidungsschlacht an. Hitler erklärte im Führer-Bunker: „Der Soldat kann sterben, der Deserteur muss sterben.“ Am 1. April 1945 um 20.00 Uhr meldete der neue Sender „Radio Werwolf“: „Lieber tot als rot! – Siegen oder sterben! – Hass ist unser Gebet, Rache unser Feldgeschrei.“ Die allermeisten Berliner wollten nicht mehr kämpfen. Sie versteckten sich in Kellern, hungerten und kämpften ums Überleben. „Reichsverteidigungskommissar für den Gau Berlin“ Joseph Goebbels verfügte eine Sonderbrotverteilung nur noch für NS-Parteigenossen.
Die ehemalige Bäckerei Deter in Berlin-Rahnsdorf. NSDAP-Ortsgruppenleiter Hans Gathemann: „Es gibt kein Brot mehr. Nur noch für Parteigenossen!“ Hunderte Menschen versuchten am Vomittag des 6. April 1945 verzweifelt an Brot zu kommen. Foto: Werner Zimmermann, 1998.
Die Nachricht erreicht Berlin-Köpenick am 6 . April 1945. Es ist ein frühlingshafter Freitag. Im Ortsteil Rahnsdorf wird bekannt, dass die Bevölkerung kein Brot mehr erhalten soll. Hunderte Frauen, Kinder und Alte eilen zu den drei Bäckern des Ortes. Zwei verkaufen das Stück zu 50,- Pfennig, bis alles weg ist. Beim zentralen Bäcker in der Fürstenwalder Allee 27 weigern sich die nazitreuen Bäckersleute Brot an die Bevölkerung abzugeben. Sie alarmieren NSDAP-Ortsgruppenleiter Hans Gathemann. – „Es gibt kein Brot mehr. Nur noch für Parteigenossen!“ – Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Lage eskaliert. Erregt versucht eine vielköpfige Menge den Bäckerladen zu stürmen. Reinhard Heuback war damals zehn Jahre alt. Der damalige Schüler erinnert sich genau. „Der komische Gathemann stand mit der Pistole in der Hand. Ich durfte noch gehen. Andere wurden verhaftet, in den Knast gesperrt.“
Margarete Elchlepp (1899-1945). Mit dem Tischler Max Hilliges als „Rädelsführer“ enthauptet. Foto: Familiennachlass Elchlepp
Der fanatische Nazifunktionär meldet der Gestapo den Tischler Max Hilliges (53) und die beiden Frauen Margarete Elchlepp (45) und deren Schwester Gertrud Kleindienst (36) als „Aufrührer“. Sie seien „Volksschädlinge“, würden sich widersetzen. Hilliges ist im Laden mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Er liefert sich mit dem NS-Mann, der mit der Waffe herumfuchtelt, ein Wortgefecht: „Gib doch den Frauen Brot, sie wollen es ja nicht für sich, sondern für ihre Kinder.“ Dann setzt Hilliges nach: „Es dauert ja nicht mehr lange, dann musst du deinen braunen Rock auch ausziehen.“ Noch am gleichen Tag gegen 18 Uhr wird der Tischler in seiner Wohnung verhaftet. Die Gestapo nimmt insgesamt 15 Personen fest, die zum Polizeigefängnis am Alexanderplatz gebracht werden. Ein Standgericht verurteilt den Tischler und die beiden Schwestern Margarete und Gertrud am nächsten Tag als „Rädelsführer“ zum Tode.
Hier starben Max Hilliges und Margarete Elchlepp in der Nacht vom 7. auf den 8. April 1945 – drei Wochen vor Kriegsende. Sie gehörten zu den letzten Opfern in Plötzensee. Quelle: Gedenkstätte Plötzensee
Keine drei Stunden nach dem Todesurteil werden Max Hilliges und Margarete Elchlepp in der Nacht des 7. April 1945 gegen 0.45 Uhr in der Haftanstalt Plötzensee enthauptet. Die dritte als „Rädelsführerin“ zum Tode verurteilte Gertrud Kleindienst, Mutter von drei Kindern, wird von Gauleiter Goebbels in letzter Sekunde zu acht Jahren Zuchthaus begnadigt. Hitlers Propagandaminister notiert in seinem Tagebuch am 8. April 1945: „So muss man vorgehen, wenn man in einer Millionenstadt Ordnung halten will. Und die Ordnung ist die Voraussetzung der Fortsetzung unseres Widerstandes.“ Am Tag darauf werden die Hinrichtungen „unter Trommelwirbel“, so Augenzeuge Heubeck, auf dem Bismarckplatz vor der Bäckerei verkündet. „Zur Abschreckung“ kleben NS-Genossen Flugblätter mit der Nachricht mit den vollzogenen Todesurteilen an Laternen und Bäume.
Keine zwei Wochen später marschiert am 21. April die 1. Weißrussische Front der Sowjetarmee im Berliner Vorort Rahnsdorf ein. NS-Ortsgröße Gathemann taucht in den Wirren unter. Für immer. Gerüchte besagen, er und seine Familie seien im Müggelsee „ins Wasser gegangen“ Tatsächlich führen die Spuren nach Moskau. Nach einem bislang unbestätigten Aktenfund soll Gathemann „zum Tode durch Erschießen“ verurteilt worden sein. Wann und wo, ist unklar. Eine Anfrage zum Verbleib Gathemanns ist beim zuständigen Militärstaatsanwalt in Moskau auf dem Wege. Gertrud Kleindienst aber überlebt. Sie wird am 2. Mai 1945 aus dem Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel befreit. Im September 1945 kehrt sie nach Rahnsdorf zurück.
Diese erste (fehlerhafte) Gedenktafel wurde 1998 an der ehem. Bäckerei Deter angebracht. Sie verschwand vor einigen Jahren spurlos. Tatsächlich wurden drei Todesurteile verkündet, zwei davon vollzogen.
Nach 1945 wird es viele Jahrzehnte still. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang gerät die Geschichte vom Brotaufruhr der Frauen in Vergessenheit. Selbst die Angehörigen der Opfer halten sich bedeckt. Dietrich Elchlepp lebt in Denzlingen bei Freiburg. Er gehört zur Familie der hingerichteten Margarete Elchlepp: „Ich erinnere mich noch sehr genau, wie die Familie allerdings nur sehr leise darüber sprach, mit einem gewissen Erschrecken auch im Gesicht. Aber es wurde nicht ausführlich über diese Ungeheuerlichkeit gesprochen. Man wollte es und konnte es anfänglich gar nicht glauben, was geschehen war. Das wohl der Hintergrund für das Schweigen“, Der heute 83-jährige Ministerialdirigent i. R. über den tragischen Tod seiner Tante: „Ich war bei Kriegsende acht Jahre alt. Von meinem Onkel Walter (dem Witwer) weiß ich nur, dass er sagte, sie sei wegen einer Nichtigkeit kurz vor Kriegsende hingerichtet worden“.
Was wurde aus dem fanatischen NS-Mann Gathemann? Über ein dreiviertel Jahr ließ das angefragte Moskauer Justizministerium auf eine Antwort warten. Ende 2021 teilte der russische Militärstaatsanwalt auf unsere ZDF-Anfrage mit, dass NS-Ortsgruppenführer Gathemann am 1. August 1945 hingerichtet wurde. Er habe sich an „Verbrechen gegen den Frieden und die Menschlichkeit“ schuldig gemacht. Das bedeutet: Auch der Denunziant Gathemann war nach Kriegsende denunziert worden.Wo genau das Urteil „Tod durch Erschießen“ vollzogen wurde, teilte die russische Justiz nicht mit.
1998 organisierten einige couragierte Bürger eine Gedenktafel am Ort des schrecklichen Geschehens. Die ehemalige Bäckerei wurde mittlerweile verkauft, das Haus vorbildlich renoviert, nur die Tafel verschwand. Seit 2016 versucht der Verein Bürger für Rahnsdorf wieder eine Gedenktafel am Haus anzubringen. Der neue Hausbesitzer weigerte sich. Nach nun mehr als sechs Jahren Debatten, Petitionen und anschließendem Berliner Behördenbingo soll jetzt tatsächlich „noch in diesem Jahr“ eine neue Gedenk-Stele vor der ehemaligen Bäckerei aufgestellt werden. Diesen Informationsstand teilte der Bürgerverein Rahnsdorf mit. Stand: Anfang April 2022.
Keine Sorge: Berlin bleibt sich treu. Die Hauptstadt liefert weiter Schlagzeilen, die blankes Erstaunen, Kopfschütteln oder Heiterkeit auslösen. Franziska Giffey, die nach der Pannenwahl in der Wiederholungswahl ihre Wiederwahl verpasst hat, bleibt trotz des Wahldebakels – schlechtestes Berliner SPD-Ergebnis aller Zeiten – voraussichtlich im Amt. Nicht als Regierende, vielmehr als Mitregierende in einer schwarz-roten Koalition. Die will gerne eine ganz Große sein, wird wohl aber eher eine halbstarke Regierungskoalition werden. Der wahrscheinliche, neue CDU/SPD-Senat vertritt 46,6% des Wählerwillens, wobei die größte Gruppe, die der Nichtwähler, gar nicht berücksichtigt ist. Doch das haben wir gelernt. Am Ende zählt nur eines: Mehrheit ist Mehrheit.
Potsdamer Platz. Foto: Robin Berndt.
Was ist zu tun? Eine Menge. Wohnen, Verwaltung, Bildung, Sicherheit, Verkehr, Umwelt und noch mehr. Wird sich etwas ändern? Wohl kaum. Im Alltag der knapp 4-Millionen-Stadt fehlt es häufig an einfachsten Voraussetzungen für eine bessere und „progressive“ Politik. Ein Beispiel von vielen: Wie hat sich auf Berlins Straßen der Verkehr im Winter 2023 entwickelt? Sind mehr oder weniger Autos unterwegs als im Vorjahr? Wäre gut zu wissen. Das Problem: Die Langzeit-Messstellen, die vorbeifahrende Fahrzeuge aufzeichnen, sind seit Oktober 2022 defekt. Nach Angaben der grün geführten Verkehrsverwaltung hat „die Solartechnik mit sehr alten Batterien“ den Geist aufgegeben. Neue Technik werde installiert. Wo sind die bislang gesammelten Messwerte? Antwort: „Mutmaßlich verloren“. Wenigstens der Berliner Mutterwitz kehrt zurück. Nur ein Beispiel: „Liegt ein Skelett auf dem Flur des Bürgeramtes. Was steht auf der Tür? – Bin gleich zurück!“
Sie dreht sich weiter. Weltzeituhr am Alex. Foto: Chris Beutke
Die Berliner Verwaltung ist bis zur Unkenntlichkeit kaputtgespart worden. Ihr Hoheitszeichen ist das gute, alte Fax-Gerät. Ohne dieses Kommunikationsgerät geht in Berlin nichts. Trotz x-fach angekündigter Digital-Offensiven. Jetzt „im Frühjahr 2023“ soll das digitale Ummelden des Wohnsitzes tatsächlich wahr werden. Wirklich? Der Berliner Alltag liefert wunderbare Possen. Wenn Bürger Stadtbäume spenden wollen, kann die Realisierung bis zu zwei Jahre dauern. Begründung: „Keine Leute“. Die 2006 versprochene Sanierung einer DDR-Plattenschule in Berlin-Lichtenberg, deren Fenster aus Sicherheitsgründen verschweißt werden mussten, lässt auch 2023 auf sich warten. Die Installierung einer „Lichtzeichenanlage“, volkstümlich Ampel genannt, benötigte in Berlin-Mahlsdorf rekordverdächtige 25 Jahre. Nach einem Vierteljahrhundert Planungs- und Projektierungsphase blinkt sie jetzt. Für Ampelfans die genauen Daten: Hultschiner Damm/Ecke Rahnsdorferstraße.
Wohnort: Unter der Brücke, Savignyplatz.
Wenn genervte Bürger zur Selbsthilfe greifen, erinnert sich Berlin jedoch seiner preußischen Vergangenheit. Unerlaubtes freiwilliges Engagement stößt auf staatlichen Ordnungssinn. Wer etwa in tristen Innenstadtstraßen Baumscheiben mit frischem Grün bepflanzt, muss mit Maßnahmen des zuständigen Grünflächenamtes rechnen. Ungenehmigtes Grün wird sogleich mit Stumpf und Stiel entfernt. Motto: „Da kann ja jeder kommen“. Dieses behördliche Grundgesetz bekam auch ein Rentner zu spüren. Der Mann begann verwahrloste Parkbänke eigenverantwortlich zu streichen und selbsttätig Schlaglöcher zu füllen. Das ging dann doch zu weit. Der Mann wurde mit einer Ordnungsstrafe belegt.
Keine Sorge. Berlin wächst weiter. Wird größer und weiter attraktiv bleiben. Trotz oder vielleicht wegen seiner Schwächen. „Um Berlin in seiner jetzigen Verfassung zu malen, müsste man den göttlichen Dante Alighieri bemühen, welcher die Hölle und das Fegefeuer zu schildern wusste“, schrieb Alfred Kerr, ein scharfer Beobachter des Berliner Stadtlebens. Das war 1896. Da regierte noch der Kaiser. Und das ist schon ziemlich lange her.
Da hilft nur: Vergessen wie. Der neue Berlin-Sound von Peter Fox.
Endlich ist sie wieder da. Die kleine Gedenktafel, die an einen vergessenen Aufruhr von großer Tragik erinnern soll. Viele Jahre war das blau-weiße Emaille-Erinnerungs-Stück für zwei hingerichtete Menschen verschwunden. Eine Tafel für Menschen, die in den letzten Kriegstagen in Plötzensee unter dem Fallbeil sterben mussten, weil sie Brot wollten. Einfach nur ein Stück Brot. Brot, das kurz vor Kriegsende 1945 in Berlin nur noch an NS-Genossen verkauft werden durfte, um den „Endsieg“ zu sichern. Verschwunden war die alte blau-weiße Tafel von 1998, weil der neue Eigentümer die Bäckerei kaufte, sanierte und für die Wiederanbringung keine Notwendigkeit sah. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Es dauerte auch so viele Jahre, weil die Berliner Bürokratie unschlagbar ist: im Nichtzuständig-Erklären, in großen Reden und im wurstigen Aussitzen.
Happy End nach langem Ringen. Die neue Gedenktafel vor der ehem. Bäckerei Deter in Berlin-Rahnsdorf. Carolin Weingart, stellv. Bezirksbürgermeisterin von Treptow-Köpenick, Dunja Wolff (SPD-Abgeordnete), Dietrich Elchlepp (Freiburg, ehem. MdB + MdEP, Angehöriger) und Gion Voges (Bürger für Rahnsdorf)
Jetzt steht wieder eine Gedenktafel vor der ehemaligen Bäckerei. Sie wurde vom tüchtigen Vorsitzenden des Bürgervereins Rahnsdorf Gion Voges und Dietrich Elchlepp, dem Freiburger Neffen der hingerichteten Margarete Elchlepp eingeweiht. Mit dabei waren einige Vertreterinnen des zuständigen Bezirksamtes Treptow-Köpenick, dazu eine Abgeordnete der SPD, sogar der Hauseigentümer und Bürgerinnen und Bürger des Berliner Vororts Rahnsdorf. Allesamt froren. Denn es war kalt an diesem Novembertag, neblig und trübe. Die Musiker trotzten tapfer den widrigen Bedingungen. „Eine Gedenkfeier auf einem Parkplatz, aber eine würdige Sache“, meinte eine Teilnehmerin.
Die Tafel erinnert an den 6. April 1945. An diesem Freitag, vier Wochen vor Kriegsende, schnappt schicksalhaft die ganze Grausamkeit des NS-Regimes in einer kleinen Bäckerei zu. In Rahnsdorf, ein ländlicher Vorort im Osten Berlins, geht das Brot aus. Verzweifelt drängen mehrere hundert Menschen, vor allem Frauen, in die Verkaufsstellen. Der alarmierte NS-Ortsgruppenführer geht dazwischen. Mit gezückter Waffe drängt er in der Bäckerei Deter die Menge zurück. Die Rache des Regimes folgt auf den Fuß. Systemtreue Frauen stellen Listen zusammen. Die Gestapo verhaftet 15 Personen. Am Tag darauf werden die 45-jährige Hausfrau Margarete Elchlepp und der 54-jährige Tischlermeister Max Hilliges in Plötzensee als „Rädelsführer“ enthauptet.
Berliner Gedenktafel für die Opfer des „Rahnsdorfer Brotaufstands“. Enthüllt am 25.11.2022. Zugegeben: ich wäre gerne dabei gewesen, aber eine Bronchitis setzte klare Grenzen.
Nur zwei Wochen später marschiert die Rote Armee ein. Der NS-Ortsgruppenführer wird von den Sowjets wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erschossen. Die neue Stadtverwaltung ermittelt bis 1952 zum sogenannten Brotaufruhr von Rahnsdorf. Nun werden die Denunzianten selbst denunziert. Gegen acht Helferhelfers des NS-Ortsgruppenleiters wird ermittelt, eine Frau zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Danach legt sich der Mantel des Schweigens über die Sache mit dem „Brotaufruhr“. In den Familien bleibt das Drama ein gut gehütetes Geheimnis – bis in unsere Tage. Ich erfuhr von meinem Schwiegervater vom vergessenen Brotaufstand. Auf seinem Sterbebett bat er 2018, mich der Sache mit der verschwundenen Gedenktafel anzunehmen, die er 1998 mit enthüllt hatte.
Margarete Elchlepp (1899-1945). Sie gab im Verhör zu, ein Brot mitgenommen zu haben. Margarete wurde als „Rädelsführerin“ verurteilt. Sie wurde in Plötzensee am 8. April um 0.45 Uhr enthauptet. Die letzten Todesurteile wurden am 18. April 1945 vollzogen.
Tischlermeister Max Hilliges. Er war mit Reparaturen in der Bäckerei beschäftigt, als die Menge den Laden stürmte. Hilliges sagte dem NS-Mann Gathemann, der die Pistole gezogen hatte: „Gib den Frauen Brot.“ Und: „Du wirst Deinen braunen Rock bald auch ausziehen müssen“, so Witwe Elise 1947 bei einer Vernehmung.
Jetzt erinnert wieder eine Tafel an diese winzige Begebenheit im großen Strom der Menschheitsgeschichte, die davon erzählt, wozu verzweifelte Menschen in der Lage sind. Möge die Tafel lange stehen bleiben. Möge sich so etwas nie wiederholen. Möge es immer Brot für alle geben.
Nach ca. zehn Jahren ist sie wieder da. Die Gedenktafel. Berlin-Rahnsdorf im November 2022. Neben dem Sonderangebot vom „Zaunkönig“.
Es ist wieder Krieg in Europa. Diesmal haben die russischen Streitkräfte unter Putin das Völkerrecht gebrochen und die Ukraine überfallen, um „das Land zu befreien“. Vor 77 Jahren kamen die Russen und deren Rote Armee tatsächlich als Befreier. Anfang April 1945 kehrte der Krieg nach Berlin zurück, in die Stadt, in der Hitler millionenfaches Unglück wegen seiner Eroberungsgelüste vom Zaun gebrochen hatte. Die Rote Armee setzte zur Entscheidungsschlacht an. Hitler erklärte im Führer-Bunker: „Der Soldat kann sterben, der Deserteur muss sterben.“ Am 1. April 1945 um 20.00 Uhr meldete der neue Sender „Radio Werwolf“: „Lieber tot als rot! – Siegen oder sterben! – Hass ist unser Gebet, Rache unser Feldgeschrei.“ Die allermeisten Berliner wollten nicht mehr kämpfen. Sie versteckten sich in Kellern, hungerten und kämpften ums Überleben. „Reichsverteidigungskommissar für den Gau Berlin“ Joseph Goebbels verfügte eine Sonderbrotverteilung nur noch für NS-Parteigenossen.
„Der Brotaufstand von Rahnsdorf“. NSDAP-Ortsgruppenleiter Hans Gathemann: „Es gibt kein Brot mehr. Nur für Parteigenossen!“ Hunderte Menschen versuchten am 6. April 1945 verzweifelt an Brot zu kommen. Schauplatz: Bäckerei Deter in Berlin-Rahnsdorf. Foto: Bürger für Rahnsdorf, vermutlich aus den 70er Jahren
Die Nachricht erreicht Berlin-Köpenick am 6 . April 1945. Es ist ein frühlingshafter Freitag. Im Ortsteil Rahnsdorf wird bekannt, dass die Bevölkerung kein Brot mehr erhalten soll. Hunderte Frauen, Kinder und Alte eilen zu den drei Bäckern des Ortes. Zwei verkaufen das Stück zu 50,- Pfennig, bis alles weg ist. Beim zentralen Bäcker in der Fürstenwalder Allee 27 weigern sich die nazitreuen Bäckersleute Brot an die Bevölkerung abzugeben. Sie alarmieren NSDAP-Ortsgruppenleiter Hans Gathemann. – „Es gibt kein Brot mehr. Nur noch für Parteigenossen!“ – Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Lage eskaliert. Erregt versucht eine vielköpfige Menge den Bäckerladen zu stürmen. Reinhard Heuback war damals zehn Jahre alt. Der damalige Schüler erinnert sich genau. „Der komische Gathemann stand mit der Pistole in der Hand. Ich durfte noch gehen. Andere wurden verhaftet, in den Knast gesperrt.“
Margarete Elchlepp (1899-1945). Mit dem Tischler Max Hilliges als „Rädelsführer“ enthauptet. Foto: Familiennachlass Elchlepp
Der Nazifunktionär meldet die Frauen Margarete Elchlepp (45) und deren Schwester Gertrud Kleindienst (36) sowie den Tischler Max Hilliges (53) der Gestapo als „Aufrührer“. Sie seien „Volksschädlinge“. Hilliges war im Laden mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Er lieferte sich mit dem NS-Mann, der mit der Waffe herumfuchtelte, ein kurzes Wortgefecht: „Gib den Frauen Brot, sie wollen es ja nicht für sich, sondern für ihre Kinder.“ Dann setzt Hilliges nach: „Es dauert nicht mehr lange, dann musst du deinen braunen Rock auch ausziehen.“ Noch am gleichen Abend gegen 18 Uhr wird der Tischler in seiner Wohnung verhaftet. Die Gestapo nimmt insgesamt 15 Personen fest, die zum Polizeigefängnis am Alexanderplatz gebracht werden. Ein Standgericht verurteilt den Tischler und die beiden Schwestern Margarete und Gertrud am nächsten Tag als „Rädelsführer“ zum Tode.
Keine drei Stunden nach dem Todesurteil werden Max Hilliges und Margarete Elchlepp in der Nacht des 7. April 1945 gegen 0.45 Uhr in der Haftanstalt Plötzensee enthauptet. Die dritte als „Rädelsführerin“ zum Tode verurteilte Gertrud Kleindienst, Mutter von drei Kindern, wird von Gauleiter Goebbels in letzter Sekunde zu acht Jahren Zuchthaus begnadigt. Hitlers Propagandaminister notiert in seinem Tagebuch am 8. April 1945: „So muss man vorgehen, wenn man in einer Millionenstadt Ordnung halten will. Und die Ordnung ist die Voraussetzung der Fortsetzung unseres Widerstandes.“ Am Tag darauf werden die Hinrichtungen „unter Trommelwirbel“, so Augenzeuge Heubeck, auf dem Bismarckplatz vor der Bäckerei verkündet. „Zur Abschreckung“ kleben NS-Genossen Flugblätter mit der Nachricht von den vollzogenen Todesurteilen an Laternen und Bäume.
Ein Dokument des Schreckens. Das Kammerbuch der Hinrichtungsstätte Plötzensee vom 8. April 1945. Akribisch werden die letzten Habseligkeiten von Margarete Elchlepp festgehalten. Wintermantel, 1 Paar Halbschuhe, 3 Taschentücher usw. Das rote Kreuz (unten) neben der Unterschrift bedeutet: Enthauptung vollzogen. Margaretes Leichnam und der von Max Hilliges wurden wenige Tage vor der Kriegsende auf dem Friedhof Wilmersdorf verscharrt. Repro: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Zwei Wochen nach dem Brotaufstand marschiert am 21. April 1945 die 1. Weißrussische Front der Sowjetarmee im Berliner Vorort Rahnsdorf ein. NS-Ortsgröße Gathemann verschwindet in den Nachkriegs-Wirren. Gertrud Kleindienst überlebt. Sie wird am 2. Mai 1945 aus dem Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel befreit. Im September 1945 kehrt sie nach Rahnsdorf zurück.
Was wurde aus dem fanatischen NS-Mann Gathemann? Die Spuren führten nach Moskau. Über ein dreiviertel Jahr ließ der angefragte Militärstaatsanwalt auf eine Antwort warten. Ende 2021 teilte der kommissarische Leiter der Abteilung IV des russischen Militärstaatsanwalts in Moskau mit, dass NS-Ortsgruppenführer Gathemann am 1. August 1945 hingerichtet wurde. Er habe sich an „Verbrechen gegen den Frieden und die Menschlichkeitschuldig“ gemacht. Das bedeutet: Auch der Denunziant Gathemann war nach Kriegsende denunziert worden. Wo genau das Urteil „Tod durch Erschießen“ vollzogen wurde, teilte die russische Justizbehörde nicht mit.
Die erste (fehlerhafte) Gedenktafel wurde 1998 an der ehem. Bäckerei Deter angebracht. Sie verschwand nach einem Eigentümerwechsel. Jetzt soll nach über sechs Jahren Streit eine neue Gedenkstele aufgestellt werden, um an den „Brotaufstand von Rahnsdorf“ zu erinnern. Foto: Bürger für Rahnsdorf
1998 organisierten einige couragierte Bürger eine Gedenktafel am Ort des schrecklichen Geschehens. Die ehemalige Bäckerei wurde mittlerweile verkauft, das Haus vorbildlich renoviert, doch die Tafel verschwand. Seit 2016 versucht der Verein Bürger für Rahnsdorf wieder eine Gedenktafel am Haus anzubringen. Der neue Hausbesitzer weigert sich beharrlich. Nach mehr als sechs Jahren Debatten, Petitionen und üblichem Berliner Behördenbingo soll „noch in diesem Jahr“ eine neue Gedenk-Stele vor der ehemaligen Bäckerei aufgestellt werden. Diesen Informationsstand teilte der Bürgerverein Rahnsdorf mit. Stand: Anfang April 2022.
Was muss in ihr vorgegangen sein? In der Todesstunde, gegen Mitternacht in Berlin-Plötzensee. Wir wissen es nicht. Margarete Elchlepp starb „im Namen des Volkes“ einsam unter dem Fallbeil. Ihr Verbrechen: Sie hatte kurz vor Kriegsende mit Hunderten anderen hungernden Menschen in Berlin-Köpenick Brot verlangt. Die Hausfrau starb am 8. April 1945 um 0.45 Uhr. Genau wie ihr Leidensgenosse Tischlermeister Max Hilliges. Die beiden Köpenicker wurden als „Rädelsführer“ wegen „Landfriedensbruchs, Plünderns und Wehrkraftzersetzung“ enthauptet. Auf Befehl von „Reichsverteidigungskommissar“ Joseph Goebbels. Ermöglicht durch einen fanatischen NS-Ortsgruppenleiter, denunziert von Hitler-treuen Frauen aus der Nachbarschaft. Das grausame Ende des Brotaufstands von Rahnsdorf: Drei Todesurteile, zwei vollstreckt. Eine Frau wurde in letzter Minute zu acht Jahren Zuchthaus begnadigt, weil sie Mutter von drei Kindern war. Hingerichtet für ein Stück Brot, vier Wochen vor dem Ende des Dritten Reiches.
Magarete Elchlepp (1899-1945) Ihren Wunsch nach Brot musste sie am 8. April 1945 um 0.45 Uhr mit dem Leben bezahlen. Foto: Familiennachlass Elchlepp
Freitag, 6. April 1945. Im beschaulichen Berliner Vorort Rahnsdorf am Müggelsee verbreitet sich am Vormittag ein Gerücht. Brot gibt es nur noch für NS-Mitglieder! Hunderte Köpenicker eilen zu den drei Bäckern des Ortes. Frauen, Kinder, Alte. Zwei Bäcker zeigen Herz und verteilen das Brot zu 50,- Pfennig das Stück. Beim zentralen Bäcker an der Fürstenwalder Allee eskaliert die Situation. Das nazitreue Bäckerspaar weigert sich Brot an die Bevölkerung abzugeben. Der alarmierte Ortsgruppenleiter Hans Gathemann droht mit gezogener Waffe zu schießen, kann aber nicht verhindern, dass Brot den Besitzer wechselt. Es gibt Wortgefechte. Der in der Bäckerei mit Reparaturen beschäftigte Tischlermeister Max Hilliges sagt zum 52-jährigen NS-Funktionär: „Gib den Frauen doch Brot“. Und: „Deinen Rock wirst Du bald ausziehen müssen“.
Die ehemalige Bäckerei Deter in Berlin-Rahnsdorf vor der Sanierung. Links unter der Hausnummer ist die noch nicht enthüllte Gedenktafel von 1998 zu erkennen. Sie verschwand nach der Renovierung vor ca. fünf Jahren.
Margarete Elchlepp soll in der Menge vorne gestanden haben. Was sie genau getan oder gesagt hat, ist unbekannt. Laut Kripoakten soll sie „vermittelt haben“. Sie habe jedoch „unumwunden zugegeben, Brot genommen zu haben“. Schließlich gelingt es NS-Mann Gathemann, die wütende Menge zu vertreiben. Nun nehmen die Nazis Rache. Frauen aus der Umgebung notieren Namen auf einem Stück braunem Papppapier. Gathemann meldet die Beteiligten der Gestapo. Am selben Abend werden 15 Rahnsdorfer verhaftet und zum Polizeipräsidium am Alexanderplatz gebracht. Am folgenden Tag verurteilt ein Standgericht Max Hilliges (56), Margarete Elchlepp (45) und Gertrud Kleindienst (36) als „Rädelsführer“ zum Tode.
Max Hilliges. (1891-1945) Auch der Tischlermeister musste sterben, weil er es wagte, dem NS-Ortsgruppenleiter zu widersprechen. Foto: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Drei Stunden nach dem Urteil muss Margarete Elchlepp im Gefängnis Plötzensee ihre letzte Habe abgeben. Ein paar Halbschuhe, drei Taschentücher, zwei Halstücher und ein Wintermantel. Sie kann nicht einmal mehr quittieren. Ein rotes Kreuz wird nachträglich markiert. Es bedeutet Hinrichtung. Der Henker muss in der Nacht extra wegen der „Brotaffäre“ kommen. So dringend war Joseph Goebbels das Abschreckungsurteil, dass er den nächsten regulären Hinrichtungstermin am 10. April 1945 nicht abwarten wollte. In seinem Tagebuch notiert er: „So muss man vorgehen, wenn man in einer Millionenstadt Ordnung halten will. Und die Ordnung ist die Voraussetzung der Fortsetzung unseres Widerstandes.“
Das sog. Kammerbuch von Plötzensee. Eintrag Margarete Elchlepp vom 8. April 1945, ca. 0.30 Uhr. Kurz vor der Hinrichtung wurde ihr die letzte Habe abgenommen und genauestens protokoliiert.
Viele Jahrzehnte wurde das „Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung“ vergessen und verdrängt, so Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Erst 1998 wurde eine (fehlerhafte) Gedenktafel am Haus der Bäckerei angebracht. Diese verschwand nach einem Eigentümerwechsel. Was wir mittlerweile wissen: NS-Ortsgruppenleiter Gathemann wurde laut Moskauer Akten von einem Sowjetischen Militärtribunal zum „Tode durch Erschießen“ verurteilt. Ob das Urteil vollzogen wurde, war bislang nicht zu erfahren. Eine der Frauen aus der Nachbarschaft wurde 1953 in der DDR zu sechs Jahren Zuchthaus „wegen Denunziation“ verurteilt. Sie saß fünf Jahre unter anderem im Frauengefängnis Hoheneck.
Familie Elchlepp sprach nur im engsten Familienkreis über das Schicksal Margaretes. Der heute 83-jährige Dietrich Elchlepp:„Ich erinnere mich als kleiner Bub, wie unsere Familie nur ganz leise über den Tod meiner Tante sprach. Mit Entsetzen in den Augen. Man wollte es einfach nicht glauben.“ Der ehemalige Europarlamentarier aus Denzlingen bei Freiburg schaut mich an: „Mir wird heute noch schlecht. Ich kann mir das richtig vorstellen. Es geht mir unheimlich nahe. Diese Unverhältnismäßigkeit. Für einen Laib Brot, Kopf ab.“ Dietrich Elchlepp ist eine Sache noch wichtig: „Wenn Herr Gauland von der AfD im Bundestag sagt, die NS-Zeit sei in der Geschichte Deutschlands nur ein Vogelschiss gewesen, dann sage ich ganz klar. Das war kein Vogelschiss. Das war die Ermordung der Margarete Elchlepp und vieler Hundertausende anderer.“
Margarete Elchlepp 1936. Die gebürtige Brandenburgerin aus Müncheberg war mit dem Steglitzer Textilkaufmann Walter Elchlepp verheiratet. Dieser stellte nach dem Krieg Anträge auf Entschädigung. Sie wurden abgelehnt. Foto: Familiennachlass Elchlepp
Margarete Elchlepp aus Berlin-Rahnsdorf wurde 45 Jahre alt. Seit Jahren wird versprochen, eine neue Gedenktafel an der Bäckerei anzubringen.
Ein Liebeslied von Shlomo Artzi. Er ist so eine Art Herbert Grönemeyer von Israel. Der populäre Sänger hat sich gegen Netanyahus Justizrform ausgesprochen.
Jahrgang 1958. Magister in Publizistik, Politik und Geschichte an der FU Berlin. Verheiratet mit einer Architektin. Zwei erwachsene Söhne. Zwei Enkeltöchter. Seit den siebziger Jahren in Berlin. Mitglied in Fördervereinen, Stiftungen und Jurys. Ehrenamt im Krankenhaus.
Born in 1958. Studied journalism, politics and history. Since the 1980s he has held various positions at ZDF television as editor and senior editor and has been in charge of the „aspekte“ culture magazine. 2008 saw the publication of his highly acclaimed non-fiction book Treason Has No Statute of Limitation – Life stories from a divided country.
Mittendrin im märkischen Menz. Lesung unter Apfelbäumen am Stechlinsee. Mai 2022. Foto Reimund Alheit
Streiten, Pöbeln, Drohen ist das neue Normal der Debattenkultur. Ein kleinster gemeinsamer Nenner scheint in den Filterblasen kaum noch zu existieren. Mitten im letzten großen Weltkrieg verfasste 1942 der US-amerikanische Dichter und Pulitzer-Preisträger Stephen Vincent Benét diesen Text als Gedicht für die Gründung der späteren Vereinten Nationen:
„Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.“
Lieber entspannen als ständig empören. Perspektivwechsel können helfen. Foto: Emily Timm
Was zählt?
Ich habe einen Traum. Menschen wie Du und ich sollen Gehör finden. Lieber suche ich die Nähe von Menschen, die nicht glänzen wie Models oder sich verschließen wie Millionäre. Menschen, die nicht aufdringlich, laut oder selbstverliebt sind, die etwas anderes wünschen als es der Zeitgeist vorlebt. Menschen, die etwas leisten oder für etwas stehen ohne alles an die große Glocke zu hängen.
Deren Geschichten liebe ich. Fröhliche, ernsthafte, intensive, leise Begebenheiten, erzählt am besten mit einem Augenzwinkern. Geschichten, die ich dann versuche weiter zu geben. Ob in der gebührenfinanzierten Fernsehwelt, in Büchern oder ganz ohne Bedenkenträger und Kontrolleure im Netz. Sisyphos ist einer meiner Helden.
Wen habe ich kennengelernt?
Sascha Anderson, Thomas Aders, Ali Samadi Ahadi, Julia Albrecht, Helma Al Saadi, Götz Aly, Ryad Assani-Razaki, Sascha Anderson, Prinz Asfa-Wossen Asserte, Seyran Ates, Stefan Aust, Paul Auster, Elvira Bach, Daniel Barenboim, Arnulf Baring, Egon Bahr, Bommi Baumann, Sophie von Bechtolsheim, Ben Becker, Artur Becker, Christine Becker, Jürgen Becker, Jurek Becker, Klaus Bednarz, Frederic Beigbédér, Sihem Bensedrine, Senta Berger, Joachim Bessing, Kurt Biedenkopf, Pieke Biermann, Wolf Biermann, Marianne Birthler, Daniel Biskup, Lothar, Jens und Norbert Bisky.
Mit Wolf Biermann. August 2021 Foto: Ken Kabelitz
April 2018. Mit Wibke Bruhns im ehemaligen KZ-Außenlager Langenstein-Zwieberge in der Nähe von Halberstadt.
Norbert Blüm, Wolfgang Böhmer, Jürgen Böttcher, Thilo Bode, Bärbel Bohley, Anette Bokpe, Artur „Atze“ Brauner, Burkhart Braunbehrens, Nikolaus Breuel, Klaus Brinkbäumer, Henryk M. Broder, Till Brönner, Wibke Bruhns, Thomas Brussig, Andreas Bülow, Michael & Elisabeth Buback, Vicco von Bülow, Heinz Buschkowsky, Oleg Chlewnujk, Christo, Michael Crichton, Wiliam Claxton, Daniel Cohn-Bendit, Eckart Conze, Joseph Croitoru, Juao Paulo Cuenca, Michael S. Cullen.
Veteranentreffen „Gruppe 47“. Waischenfeld 2017. Mit Jürgen Becker, Hans Magnus Enzensberger (1919-2022) und Katharina Enzensberger. (v.l.) Foto: Karla Fohrbeck
Meinhard von Gerkan (1935-2022). Auf dem Blauen Sofa, 2013. Foto: Christiane Munsberg
Daniela Dahn, Sibylle Dahrendorf, Lord Ralf Dahrendorf, Robert Dallek, György Dalos, Mostafa Danesch, Michael Degen, Christian Friedrich Delius, Renan Demirkan, Joy Denalane, Mostafa Denesch, Inge Deutschkron, Dan Diner, Eberhard Diepgen, Kai Diekmann, Irene Dische, Jutta Ditfurth, Christoph von Dohnanyi, Klaus von Dohnanyi, Martin Doerry, Mahmud Doulatabadi, Slavenka Draculic, Andreas Dresen, Wiglaf Droste, Hella Dubrowsky.
Mit Lilian Grosz. Schwiegertochter von George Grosz. Mai 2022 Foto: Susi Kabelitz
Dietrich Elchlepp, Anke Engelke, Peter Ensikat, Katharina & Hans Magnus Enzensberger, Asgar Fahardi (Teheran), Jan Faktor, Giora Feidman, Andrew Feinstein, Wolfgang Fiereck, Joy Fielding, Samuel Finzi, Joschka Fischer, Werner Fischer, Frederic Forsyth, Sir Norman Foster, Julia Franck, Michel Friedman, Julia Friedrichs, Christoph Maria Fröhder, Susanne Fröhlich, Joachim Fuchsberger.
Mai 2019. „Der Traum in uns“. Mit Ellen Olerud und Jostein Gaarder („Sofies Welt“) in Lillehammer.
Meinhard von Gerkan. Architekt. (1935-2022) Auf dem Blauen Sofa. 2013. Foto: Christiane Munsberg
Nach der Lesung in New York im deutschen Generalkonsulat. Mai 2019.
Hans Haacke, Nina Hagen, Fahim Hakim (Kabul), Luke Harding, Klaus Harpprecht, Peter Hartz, Franziska Hauser, Elke Heidenreich, Christoph Hein, Jakob Hein, Thomas Heise, Kirsten Heisig, Jana Hensel, Rainer Hermann, Andrej Hermlin, Malte Herwig, André Herzberg, Roman Herzog, Uwe-Karsten Heye, Dieter Hildebrandt, Christopher Hitchens, Klaus Hoffmann, Franz Hohler, Reinhard Höppner, Felicitas Hoppe, Rolf Hochhuth, Jürgen Holtz.
6. März 2020. Letzter öffentlicher Auftritt vor dem großen Corona-Knockout. Lesung und Lieder mit dem wunderbaren André Herzberg.
Lesung bei der Robert-Havemann-Gesellschaft. Mit Songs von Stephan Krawczyk und Unterstützung des Schauspielers Andreas Klein. September 2018. Foto: Nick Becker
Mit Elvira Bach und Sohn Maodo Lô (Alba Berlin) in ihrem Kreuzberger Atelier. Mai 2022 Foto KuK
Margot Käßmann, Lamya Kaddor, Wladimir Kaminer, Yoram Kaniuk, Helmuth Karasek, Karat, Garri Kasparow, Walter Kempowski, Gilles Kepel, Navid Kermani, Sir Ian Kershow, Marc-Uwe Kling, Inge Kloepfer, Natalia Klutscharjowa Volker Koepp, Alexander Kluge, Herlinde Koelbl, Gerd Koenen, Walter Kohl, Wolfgang Kohlhaase, Pavel Kohout, Hans Kolloff, Hanna Kopylova, John Kornblum, Wolfgang Kraushaar, Daniela Krien, Hardy Krüger, Judith Kuckardt, Renate Künast, Dunja Kujacinski, Hans-Joachim Kunsch, Heinz Rudolf Kunze, Andrej Kurkow, Jochen Laabs, Yitzhak Laor, Bernd Lutz Lange, Norbert Lammert, Ronald S. Lauder, Jürgen Leinemann, Susanne Leinemann, Hans Leyendecker, Igor Levit, Jutta Limbach, Hera Lind, Christoph Links, Maodo Lô , Siggi Loch, Erich Loest, Björn Lomborg, Michael Lüders, Maja Lunde, Arno Lustiger.
So viel Anfang war nie. Buchtaufe. März 2017 im Literaturhaus Berlin. Moderation: Jana Simon. Foto Mike Minehan
Neil MacGregor, Lothar de Maiziere, Peter Maffay, Toni Mahoni, Dagmar Manzel, Liza Marklund, Monika Maron, Harald Martenstein, Noel Martin (Birmingham/Malchow), Kurt Masur, Ulrich Matthes, Oleksandra Matviychuk, Thomas Meinecke, Ulla Meinecke, Souad Mekhennet, Nazer Mende, Angela Merkel, Cornelia Michelsen, Meinhard Miegel, Marcus Miller, Helke Misselwitz, Margriet de Moor, Herta Müller, Armin Müller-Stahl, Herfried Münkler, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Kati Naumann, Mende Nazer, Bahman Nirumand, Elisabeth Noelle-Neumann, Ces Nooteboom, Alexander Osang, Amos Oz, Fania Oz-Salzberger, Heike Otto.
Anna Politkowskaja (1958-2006) mit Übersetzer in Leipzig. Eines ihrer letzten Interviews in Deutschland vor ihrer Ermordung in Moskau im Oktober 2006.
Marcia Pally, Ines Pedrosa, Leo Penta, Frank Plasberg, Volker Perthes, Benoit Pitre, Fritz Pleitgen, Ernst Piper, Nikolaus Piper, Anna Politkowskaja, Martin Pollack, Corinna Ponto, Nenad Popovic, Ulrike Poppe, Peter Prange, Heribert Prantl, Richard Preston, Oliver Pretzel, Johannes Rau, Fritz J. Raddatz, Antonia Rados, Lutz Rathenow, Sven Regener, Marcel Reich-Ranicki, Robert Redford, Edgar Reitz, Günther Rössler, Marianne Rosenberg, Michail Ryklin.
Mit Sven Regener. Kreuzberg. Wienerstraße. September 2021. Foto: Olli Kamnitzer
Rüdiger Safranski, Dirk Sager, Ivana Sajko, Alexander Schalck-Golodkowski, Rudolf Schenker, Susanne Schädlich, Wolfgang Schäuble, Otto Schily, Carmen Scheibenbogen, Irina Scherbakowa, Michael Schindhelm, Bruno Schirra, Volker Schloendorff, Christoph Schlingensief, Helmut Schmidt, Kathrin Schmidt, Hans-Erdmann Schönbeck, Karl Schögel, Reiner Schöne, Peter Scholl-Latour, Friedrich Schorlemmer, Hermann Schreiber, Jürgen Schreiber, Gerhard Schröder, Alice Schwarzer, Ingo Schulze, Jorge Semprun, Salim Shaheen (Kabul), Jana Simon, Peter Sloterdijk, Joshua Sobol, Guy Stern (Audio-Interview 24.07.2021), Bruce Springsteen, Manfred Stolpe, Oliver Stone, Hans Christian Ströbele, Moon Suk, Arno Surminski.
Juni 2010. Helmut Schmidt. Foto: Ute Kerstingjohänner
Uwe Tellkamp, Hilmar Thate, Christian Thielemann, Wolfgang Thierse, Bassam Tibi, Jürgen Todenhöfer, Klaus Töpfer, Georg Stefan Troller, Errki Tuomioja, Simon Urban, Sir Peter Ustinow, Andres Veiel, Klaus Wagenbach, Richard Wagner, Martin Walser, Hermann Weber, Marina Weisband, Olivia Wenzel, Carl Friedrich von Weizsäcker, Richard von Weizsäcker, Ernest Wichner, Roger Willemsen, Sarah Willis, Steve Winwood, Natascha Wodin, Christa Wolf, Markus Wolf, Klaus Wowereit, „Wir sind Helden“, Mohammad Yunus, Julie Zeh,Serhij Zhadan, Jean Ziegler, Olaf Zimmermann, Abini Zöllner, Andreas Zumach und viele andere.
Mit Klaus Wagenbach über die „Freiheit des Verlegers“ auf dem Blauen Sofa. 2010.
Christhard Läpple, TV-Journalist und Buchautor, geboren 1958. Magister in Publizistik, Politik und Geschichte an der FU Berlin 1983.
Seit den Achtzigern des 20. Jahrhunderts Freier Autor bei Presse, Funk, Fernsehen und für Videoarbeiten. (u.a. ZDF, BBC). Seit 1987 Redakteur beim ZDF. 1992 ARD „Tagesschau/Tagesthemen“. 1993 Stellv. Leiter „Kennzeichen D“; 2000-2011 Stellv. Leiter „aspekte“, 2002-2015 Moderator „Das blaue Sofa“. 2011-13 Redaktionsleiter „aspekte“. Heute Journal.
ZDF-Dokumentation „Eine Reise nach Kabul“. 2010
Mehr als fünfzig TV-Dokumentationen, Reportagen und Features. Fernsehpreise u.a. „Bayrischer Fernsehpreis“, „Goldene Kamera“, „Hans-Joachim-Friedrich-Preis“.
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