Amour fou
Die Menschen strömen an einem kalten Novemberabend ins Berliner Ensemble. Am Eingang bitten Besucher auf Pappschildern um Karten. Das Brecht-Haus am Schiffbauerdamm in Berlin-Mitte ist restlos ausverkauft. Ein erwartungsfrohes Publikum im gehobenen Alter wartet sehnsüchtig auf Neues, Intimes, Klatsch und Tratsch, kurz auf Szenen einer Ehe. Es geht um eine verrückte Liebe. Um Lust und Leidenschaft, Eitelkeit und Eifersucht, um das kleine und große Glück, das wir alle suchen. Im Mittelpunkt zwei längst verstorbene Größen des deutschen Literaturbetriebs: Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Zwei Ikonen der Dichtkunst, für knapp vier Jahre ein gemeinsames Paar. „Wir haben es nicht gut gemacht“, steht auf einem Transparent, das über der Bühne des großen