„Wo aber Gefahr ist…“
„…wächst das Rettende auch“. Am 11. September 1806 hat Friedrich Hölderlin keinen Schutzengel. Er ist in allerhöchster Gefahr, aber Rettung ist von den Häschern des Kurfürsten nicht zu erwarten. Sie verschleppen den 36-jährigen aus dem hessischen Bad Homburg nach Tübingen. Hölderlin gilt als Staatsfeind, steht unter dem Verdacht des Hochverrats. Er war als Mitglied einer revolutionären Gruppe denunziert worden. Der Dichter widerruft: „Ich will kein Jakobiner sein.“ Es hilft nichts. Hölderlin wird für „geisteskrank“ erklärt. Am 15. September 1806 trifft er in der Psychiatrischen Anstalt von Tübingen ein. Seine „Therapie“ besteht aus einem Mix aus abwechselnd Tollkirsche, Opium und Quecksilber. Nach 231 Tagen „Behandlung“ wird er als unheilbar entlassen. Der