Strahlende Zukunft
„Wir sind die Schmuddelkinder der Nation“, sagt Jörg Möller. Der kräftige Mann lacht. Er ist einer, der in sich ruht: Ingenieur. Kraftwerker. Hobby-Historiker. Einst hat er die leuchtende Zukunft mitorganisiert. Strom aus der Steckdose. Angetrieben von der ungeheuren Energie der Atome. Seit 25 Jahren demontiert, zerlegt und verschrottet er seinen eigenen Arbeitsplatz. Möller ist zuständig für die verstrahlten Hinterlassenschaften eines Atomkraftwerkes. Ganz genau für die des Kernkraftwerkes „Bruno Leuschner“ in Rheinsberg. Das erste funktionierende AKW in Deutschland ging im Mai 1966 im Osten der Republik ans Netz. In der kleinen DDR. Ein großer Triumph für die Genossen. Ein knappes halbes Jahr später zog der Westen mit dem KKW Gundremmingen