„Sprechen Sie mal lauter!“
Natürlich hatte ich Herzklopfen. Was frage ich wann und wie? Womit beginne ich? Was, wenn er mir sein Missfallen im berühmt-berüchtigten Oberlehrerton kurz und knapp überbrät? Mich korrigiert, zurechtstutzt, in Einzelteile zerlegt. Der Feldwebel, der Macher, kurzum der Mann mit der gefürchteten Schmidt-Schnauze. Schon zu Lebzeiten eine Legende. Helmut Schmidt. Bundeskanzler, Welterklärer, Bach-Liebhaber und leidenschaftlicher Raucher. Als Schmidt im noblen Hotel Vierjahreszeiten an der Hamburger Binnenalster zum Interview im Rollstuhl vorgefahren wurde, zogen die feinen Hotelgäste den Hut, raunten, blieben ehrfürchtig stehen, grüßten. Einige verneigten sich wie vor einem leibhaftigen König. Das Personal hatte an jeder möglichen Ecke überdimensionale Steh-Aschenbecher postiert, obwohl im 5-Sterne-Hotel allen Sterblichen die Ausübung des Nikotinlasters