Zauber im Gutspark
Ein Sonntagabend im Juli. Das Theaterdorf Netzeband in der Prignitz, nördlich von Berlin. Eine gute Autostunde entfernt. Die Kindervorstellung ist beendet. Die Besucher abgereist. Auf den Terrassen vor der Kirche studiert der Regisseur mit Schauspielern und großem Eifer „Ellernklipp“ ein. Das neue Stück vom Alt-Meister Fontane. Der märkische Goethe reflektiert über Blumen-Unkraut. „Und wer den Todten Blumen streut, der streut sie, denk´ ich, auch den Lebenden.“ Fontanes Stimmen hallen lautsprecherverstärkt durch den Park. Auf der Wiese posieren junge Mädchen für ihre Smartphones. Sie schlagen Rad, bringen sich in Position, werfen ihren Kopf nach hinten, streichen sich verführerisch durchs Haar. Hände in die Hüften. Brust raus, den Kopf zur Seite, ein