Chausseestraße 131
Das vierstöckige Eckhaus beherrscht die laute, vielbefahrene Kreuzung an der Berliner Friedrichstraße, die sich hier zur Chausseestraße verwandelt. An der Fassade grauer DDR-Putz, verziert mit notdürftig verputzten Stellen, die wie ausgedrückte Pickel aussehen. Das dominante Gebäude wirkt wie ein vergessener Restposten in der Boomtown von Berlin-Mitte. An den Fenstern blättert Farbe ab, Hauseingang und Treppenaufgänge sind mit Graffitis beschmiert, der Hinterhof ist ein verwahrloster Gerümpel-Haufen. Zille lässt grüßen. Das Haus Chausseestraße 131 zeigt ungeschminkt die Spuren seiner bewegten Geschichte. Hier residierte einst der jüdische Mosse-Verlag. Ein halbes Jahrhundert später wohnte und lebte hier der Dichter Wolf Biermann. In seiner Wohnung entstand 1968 das legendäre Album „Chausseestraße 131“. Acht Jahre später