Vom „Berliner Unwillen“
In wenigen Wochen feiert das neue Berliner Schloss offiziell Richtfest. Humboldtforum soll das 600-Millionen-Projekt ideologisch-unverdächtig heißen. Ab Mitte 2019 soll der Neo-Preußen-Palast eingeweiht werden. Auf leisen Sohlen schleicht die politische Elite um den kolossalen Neubau. Es heißt: Bloß keine schlafenden Hunde wecken. Nur in keine Fettnäpfchen stolpern. Vor allem: kein finanzielles und organisatorisches Desaster wie beim Hauptstadtflughafen produzieren. Nur kein: Berlin kann alles – außer Prestigebauten. Der stille Ehrgeiz der Macher gilt der besten Adresse Berlins. Schlossplatz 1. Einige Jahrzehnte lang hieß der zentrale Ort der Stadt Marx-Engels-Platz. Was auffällt: Planer und Verantwortliche drängt es weder in Talkshows noch zu offenen Bekenntnissen in den Nachrichten. Das Schloss soll möglichst geräuschlos